"Sexkauf" (Zusammenfassung kann hier gelesen werden)
Initiatorin und Co-Autorin der Studie ist Professorin Dr. Elke Mack, Lehrstuhlinhaberin für Sozialwissenschaft und Sozialethik an der Universität Erfurt. Sie hat sich mit der Frage beschäftigt: Was ist die größte Verletzung der Menschenwürde in Deutschland? „Zwingend“, so sagt die Wissenschaftlerin heute, „stieß ich dabei auf das Thema Prostitution“. Für die Ethikerin „ist Prostitution rassistisch, klassistisch und sexistisch“. Und ganz klar „eine bezahlte Vergewaltigung“. Die Beweislage sei „niederschmetternd“.
In diesem Werk wird die geltende deutsche Prostitutionsgesetzgebung (ProstG i.V.m. ProstSchG) durch einschlägige Experten und Expertinnen einer rechts-ethischen und verfassungsrechtlichen Prüfung unterzogen. Insofern wird die gesetzgeberische Annahme der Freiwilligkeit des Sexverkaufs hinterfragt, ebenso wie ein Recht auf die sexuelle Selbstbestimmung der Prostituierten im Hinblick auf ihre Würde geprüft. Hierzu wird in einem ersten Schritt die Legalisierung der Prostitution in einen völkerrechtlichen und europarechtlichen Kontext gestellt und die sachlichen und die personen-bezogenen Folgewirkungen für die Betroffenen untersucht. Schließlich wird die Einhaltung der Menschenwürde in der Prostitution rechtsethisch beantwortet. In einem zweiten Schritt schließt sich die Prüfung der bestehenden Gesetzgebung auf ihre Verfassungsmäßigkeit anhand der Grundrechte, vor allem der Menschenwürdenorm des Art. 1 GG und des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts, an und es wird die Frage einer grundsätzlichen Neuordnung erörtert.
(Mit Beiträgen von Dr. Jakob Drobnik | Prof. Dr. Elke Mack | Prof. Dr. Ulrich Rommelfanger, Nomos, 2023)